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Die Sprache

Gherdëina, Gherdëina,
d'or stiza ti monc
y luna y luna
da un al auter dalonc.

Geschichte

In den Tälern der Dolomiten lebt eine sehr alte Sprache noch immer weiter, das Ladinische. Vor über 2000 Jahren lebten in den östlichen Alpen die Räten, eine Volksgruppe, welche mit eigener Sprache und Kultur hier Fuß gefasst hatte. Als die Römer 15 v. Chr. dieses Gebiet erobert hatten, waren die Räten fast gezwungen, etwas Latein zu lernen, um sich mit Soldaten und Kaufleute verständigen zu können. Allerdings sprachen diese nicht das "hohe" Latein, sondern eben das Volkslatein. Langsam verwurzelten sich die neuen römischen Wörter in der alten Rätischen Sprache ein. Besonders Ausdrücke welche dem Bauerntum und Handwerk zuzuordnen sind, wurden vom Rätischen beibehalten; so entstand allmählich eine neue, neulateinische Sprache.

Die Völkerwanderung

Gherdëina, Gherdëina,
gra de dutl ben,
ududa, uluda
da nëus drë nscì gën

Bevor die Völkerwanderung um 500 n.Chr. einsetzte, sprach man im östlichen Alpenraum, von der heutigen Schweiz bis ins Friaul, Ladinisch. Mit den Zerfall des Römischen Reiches und den Einsetzen der Völkerwanderung veränderte sich dieses Bild. Die Alemannen und Baiuvaren fielen durch die breiten Täler her und setzten dort ihre Sprache durch. Die kleinen Täler wurden verschont, wodurch dort auch das Ladinische überleben konnte; nun waren die Ladiner allerdings getrennt - Graubünden, die Dolomiten und die Friauler hatten keinen Kontakt mehr.

Situation

Nach aktuellen Schätzungen sprechen rund 84% der Grödner Bevölkerung Ladinisch. In den Schulen herrscht ein dreisprachiges Bildungssystem, wo die Fächer in den verschiedenen Sprachen gelehrt werden. Wenn Sie mal in Gröden unterwegs sind, werden Sie diskutierende Menschen und lachende Bauern im Gasthof sehen, welche durchwegs Ladinisch sprechen. Für viele ist "Ladinisch" nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Kultur.